Das südwestbayrische Jugendvergleichsfliegen (JVF) fand zuletzt 2019 bei uns in Thannhausen statt und war damals mit 22 Teilnehmern bereits das mit Abstand am stärksten besuchte regionale JVF in Bayern. Als die Luftsportjugend im April angefragt hatte, ob wir nach langer Corona-Pause Gastgeber für den neuen Auftakt sein möchten, war ich sofort begeistert. Noch mehr aus den Socken gehauen hat es mich, als sich zum Ende der Anmeldefrist 26 TeilnehmerInnen und nochmal so viele Helfer aus 11 Vereinen angemeldet hatten. Dass nach der Pandemie direkt ein derart großes Interesse am JVF besteht, zeigt wie sehr diese Veranstaltung gefehlt hatte. Im Wertungsflug müssen viele wichtige Bestandteile der Segelflugausbildung gezeigt und im Theorietest das Wissen zu Luftrecht, Luftfahrzeugkunde und vielem mehr abgerufen werden. Ein Anreiz sich gut vorzubereiten. Neben dem Wettbewerb selbst und der Möglichkeit sich zum bayrischen und deutschen JVF zu qualifizieren, ist das JVF auch ein wunderbarer Rahmen, um neue Freundschaften mit den Jugendlichen aus den umliegenden Luftsportvereinen zu schließen.
Doch zunächst galt es einiges zu organisieren: Verpflegung, T-Shirts, Helfer für den Flug- und Kochbetrieb, den Theorietest, die Startreihenfolge, die Ziellandefelder, Bewertungsbögen für die Jury, und vieles mehr. Gemeinsam mit Johanna, Dennis und Flo von der bayerischen Luftsportjugend, den Fluglehrern Anna und Andi aus Bad Wörishofen, und natürlich all den Helfern aus Thannhausen und den teilnehmenden Vereinen war alles auf vielen Schultern verteilt.
Für das Wochenende war zwar langanhaltender Regen prognostiziert, doch mit etwas Glück hat es für die Einweisungsstarts am Freitag und einen Wertungsdurchgang am Samstag gereicht. Mit Twin 2, ASK21, K6 und Astir gingen die Jugendlichen an den Windenstart. Eine hochgezogene Fahrtkurve, Seitengleitflug und eine Ziellandung mussten präzise durchgeführt werden. Gerade einmal 10m lang ist das 9-Punkte Feld für die Ziellandung. Keine leichte Aufgabe bei Anfluggeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h. Der Jury entging dabei nichts, auch wenn Wind und Nässe es nicht einfach machte. Kaum war der letzte Flug absolviert, nahte auch schon der nächste Schauer, also wurde zügig alles abgebaut und in die Hallen verbracht. Gegen Abend beehrte uns dann doch noch die wärmende Sonne und der Theorietest wurde absolviert und bewertet. Damit konnten wir alle abends unbeschwert den erfolgreichen Tag gemeinsam feiern.
Am Sonntag stand somit nur noch die Siegerehrung an. Neben der obligatorischen Urkunde, erhielt jeder Teilnehmer noch einige äußerst nützliche Sachpreise: Von Salatkopf über Gurke bis hin zu 1 kg Spätzle. 🙂
Für die Podiumsplätze gab es dann auch noch ganz ernsthaft Pokale.
Auf Platz 1 landete mit 161,8 Punkten, also einem hervorragenden Wertungsflug und einer super Leistung im Theorietest Max Heider vom LSV Aichach. Dicht dahinter folgten Linus Marquart (Augsburger Verein für Segelflug) und Dominik Winter (LSV Gersthofen) auf Platz 2 und 3. Durch die super Leistung von Max und seinen TeamkollegInnen Sophia, Benedikt, Robin, und Nikolas, landete der LSV Aichach auch in der Teamwertung auf dem Siegerpodest. Auf Platz zwei folgt der SFV Bad Wörishofen mit guten Einzelwertungen von Valentin, Leo und Alex, sowie auf Platz 3 der Mittelschwäbische Luftsportverein.
Im MLV Team waren Julia, Christina, Isabel und Ferdinand am Start. Das zeigt einmal mehr, dass Segelfliegen beim MLV längst keine Männerdomäne mehr ist.
Da unser JVF in Thannhausen mit 26 TeilnehmerInnen so stark besucht war, werden sich viele der Jugendlichen für das bayrische JVF in Dachau qualifizieren. Dort messen sich neben den Qualifikanten vom südwestbayrischen JFV dann auch die Gewinner aus dem fränkischem und dem südostbayrischen Jugendvergleichsfliegen in Schweinfurth und in Cham.
Einige Eindrücke vom JVF findet ihr in der Bildergalerie:
