Mitgliederversammlung 2017 und erfolgreicher Abschluss der Winterarbeiten

Schon morgens um halb 9 herrschte rege Betriebsamkeit am Flugplatz: Die Jahresnachprüfung (JNP) der B4 stand auf dem Programm, also quasi der TÜV für Flugzeuge. Da die B4 ja als Neuling im Verein zum ersten mal bei uns in Bayern durch die JNP musste, hieß es zunächst etwas extra Aufwand für Prüfer Thorsten Zwick. Einige wichtige Dokumente, wie Ausrüstungsverzeichnis, Betriebsstundenübersicht usw. wurden auf die Vorlagen der Prüforganisation des Luftsport Verband Bayern neu erstellt. Nach eingehender Prüfung von Flugzeug und der Dokumentation war aber alles in Ordnung und Prüfer Zwick stellte das sog. Airworthiness Review Certificate aus. Parallel dazu wurde noch an der Seilwinde gearbeitet und die letzten Rettungsfallschirme gepackt. Nachdem Prüfer Herbert Mühling in den vergangenen Wochen bereits die Jahresnachprüfung von Twin, Astir, G109 und G115 abgenommen hatte, sind nun fast alle Flugzeuge für den Saisonstart gewappnet. Lediglich unser Bergfalke muss noch etwas auf seinen Einsatz warten. Nach Reparaturen am Rumpf und einer Tragfläche, stehen noch die Bespannungungsarbeiten an den betroffenen Stellen aus.

 

Abends, pünktlich um 18 Uhr, versammelten sich die Mitglieder des MLV zur jährlichen Mitgliederversammlung. Die Vorstandschaft hatte alle aktiven und passiven Mitglieder eingeladen, um über das vergangene Jahr zu berichten und einen Ausblick auf die Vorhaben in 2017 zu geben.

Den Anfang machte 1. Vorsitzende Gerhard Leberl und dankte seinem Vorstandsteam, den Mitgliedern, Freunden und Gönnern des Vereins für ihr Engagement. Während den Vorstandsitzungen war auch 2016 wieder der Hochwasserschutz ein zentrales Thema, das mit der gerichtlichen Einigung zwischen MLV und Freistaat zumindest einen formalen Abschluss fand. Die Umsetzung des Hochwasserschutz am Flugplatz wird erst erfolgen, sobald es auch in Thannhausen losgeht und die nötigen finanziellen Mittel entsprechend der Vereinbarung zur Verfügung stehen. Daneben sollte bereits vorletztes Jahr die Winden-Schleppstrecke an die Südseite der Landebahn verlegt werden. Das ganze dauert leider länger als geplant, denn das Luftamt möchte dazu ein komplett neues Gutachten des gesamten Fluggeländes. Wie auch beim Hochwasserschutz, vertritt LVB Justiziar Frank Dörner den MLV in dieser Angelegenheit.

Auf Veranstaltungsseite hat sich wieder viel getan. Zwar waren am 1. Mai und zum Oktoberfest des MLV aufgrund des schlechten Wetters weniger Gäste als erwartet zu Gast, aber dennoch wird der MLV auch 2017 wieder am 1. Mai zum Weißwurst Fly-In und am 23./24. September zum Oktoberfest einladen mit dann hoffentlich wieder gutem Wetter. Zusätzlich ist ein Flugplatzfest am 29. Juli geplant. Insgesamt hat sich der Verein auch 2016 sehr positiv entwickelt, so Leberl. Neue Mitglieder kamen hinzu, in der Flugausbildung ging es gut voran, und mit dem Motorflugzeug Grob G115 und dem Segelflugzeug Pilatus B4 konnte der Verein seinen Flugzeugpark erweitern und noch interessanter gestalten.

Nachfolgend berichteten die Abteilungsleiter Stefan Keppler (Motorflug), Thomas Kraus (Segelflug) und Reinhard Micheler (Modellflug, in Vertretung für Gerhard Zimmermann) über die Geschicke der Abteilungen, sowie Jugendleiter Florian Keppler. Alle vier konnten von einem erfolgreichem Jahr berichten. Die Motorflieger haben mit der G115, ein zweisitziges Motorflugzeug, nun auch wieder die Möglichkeit vereinsintern eine Motorflugausbildung anzubieten, und dies zu sehr günstigen Konditionen. Das zeigt sich auch an der Schülerzahl für Motorsegler und Motorflug.

Ein ähnliches Bild zeigt auch Thomas Kraus bei den Segelfliegern. Mit 11 Flugschülern haben die Segelfluglehrer wieder einiges zu tun in der kommenden Saison. Die seit August eingesetzte Pilatus B4, ein Einsitzer in Metallbauweise, vervollständigt das fliegerische Spektrum um den Kunstflug. Nebenbei ist die B4 auch ein gutmütiges Flugzeug, dass problemlos auch in der Flugausbildung zum Einsatz kommen kann. Damit auch künftig der fliegerische Nachwuchs nicht versiegt, ist auch für 2017 wieder ein Schnupperfliegen geplant, sowie das Kinderferienprogramm mit dem Juniorpilotenschein. An Pfingsten ist zudem ein einwöchiges Fluglager am Flugplatz Hayingen geplant, im August werden die Schulferien dann für das Urlaubsfliegen am heimischen Flugplatz genutzt. 

Reinhard Micheler berichtete von den zahlreichen Wettbewerben und Veranstaltungen, die von der Modellfluggruppe auf ihrem Gelände organisiert wurden. Vor allem der neue GPS Triangle Wettbewerb erfreut sich hoher Beliebtheit, verbindet er doch Modellflug mit moderner GPS Navigation und ergibt einen auch für Zuschauer spannenden Ablauf. Er bedankt sich bei der Gelegenheit auch für die gute Zusammenarbeit, insbesondere auf die gegenseitige Rücksichtnahme beim Flugverkehr im Modellflugbereich.

Das Fly-In mit Beachbar und beheiztem Tool war sicherlich die größte Veranstaltung der Vereinsjugend. Darüber hinaus war, so Jugendleiter Florian Keppler, die Jugendgruppe mehrmals unterwegs, vom Besuch der AirPower bis hin zum Bowlingabend. Nachdem es letztes Jahr einen Terminkonflikt gab, möchte die Jugend 2017 wieder das Landesjugendtreffen besuchen, bei dem die Jugendgruppen aus ganz Bayern zusammenkommen.

So zeigte sich dann auch im Bericht von Schatzmeister Moritz Rieder, dass der Verein finanziell stabil dasteht. So konnte eine notwendige Reparatur des Dach der Segelflughalle mit viel Eigenleistung durchgeführt werden, die Schließanlage wurde erneuert und ein Werkzeugwagen angeschafft. Bei dieser Gelegenheit dankt Rieder zudem den zahlreichen Spendern, die den Verein auch direkt finanziell unterstützt haben. Neben einigen Mitgliedern und Privatpersonen, dankte er insbesondere Andreas Schmidt und Christoph Deuring, die ihre Fluglehrerausbildung aus eigener Tasche bezahlt haben und der Steuerkanzlei Zimmermann + Beinhauer, die unentgeltlich die Steuererklärung für den Verein übernimmt. Zugunsten des Jugendförderfonds haben sich außerdem mehrere Unternehmen engagiert: robatherm, Sparkasse Günzburg-Krumbach, Transpack, sowie Kernkraftwerk Grundremmingen.

Nach der Entlastung der Vorstandschaft folgte noch eine Infektionsschutzbelehrung durch Dr. Roland Schmid, bevor die Mitglieder bei Speis und Trank den Abend gemütlich ausklingen ließen.