Mit Fliegergeschichten durch Winter und Lockdown – Ausflug zum Flughafen München

Für die kommerzielle Luftfahrt hat die Corona-Pandemie schwerwiegende Folgen. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus mit Reisebeschränkungen, Lockdown und selbstverständlich auch das eigenverantwortliche Vermeiden von Reisen machte viele Flüge obsolet. Auch am normalerweise hochfrequentierten Flughafen München war so plötzlich eine unheimliche Ruhe eingekehrt.

Für Moritz und Timo bot dies eine tolle Gelegenheit mit dem Vereinsmotorflugzeug Grob G115 einmal ganz entspannt am Flughafen Franz-Josef-Strauß vorbei zuschauen. Normalerweise ist dort der Luftraum mit an- und abfliegenden Verkehrsflugzeugen sehr dicht gestaffelt. Im Vergleich zu großen Passagierjets ist ein kolbengetriebenes Sportflugzeug langsam unterwegs und wäre insofern ein Hindernis für den gewerblichen Betrieb und die Fluglotsen. Doch im Juni 2020, war der „kleine Besucher“ aus Thannhausen herzlich willkommen.

Nach dem Start in Thannhausen ging es nach Osten in Richtung München. Der Flug führte über Haunstetten, weiter nach Dachau, über Allach, vorbei am Olympiazentrum und über Ismaning weiter in Richtung Norden zum Flughafen. Dort war nur wenige Betrieb und so erhielt die Crew die Freigabe das Flughafengelände mittig von Süd nach Nord zu überfliegen (Midfield Crossing) und für einen Low Approach auf die Nordbahn 08L. Je näher das Motorflugzeug dem Flughafen mit seinen beiden großen Landebahnen kommt, desto eindrucksvoller wird die immense Größe. Zuhause in Thannhausen wird von einer 500 Metern langen und 30 Meter breiten Grasbahn gestartet und gelandet. Auch in Augsburg sind die Piloten öfter zu Besuch, mit einer deutlich längeren asphaltieren Piste von 1594 Metern Länge. Doch beides ist kein Vergleich zu den beiden 4000 Meter langen und 60 Meter breiten Start-/Landebahnen in München. Beim Anflug auf die Bahn kann so der Eindruck entstehen man fliege noch viel zu hoch. Der Queranflug führte entlang der A92 zu einem relativ kurzem Endanflug. Vorsichtig tastet sich Moritz mit der G115 nach unten und folgt in einigen Metern Höhe der langen Bahn. Auch mit rund 70 kt (130 km/h) fühlt sich das entlangfliegen der 4 km langen Bahn wie eine Ewigkeit an.

Danach ging es wieder auf Höhe und in nördlicher Richtung entlang der Foxtrott-Route hinaus aus der CTR München. Mit einer Linkskurve nach Westen wendeten sich Moritz und Timo schließlich zurück in Richtung Heimatflugplatz.